Working in a VUCA World
Was hinter Agilität und ihren Voraussetzungen wirklich steckt
Was hinter Agilität und ihren Voraussetzungen wirklich steckt
Was hinter Agilität und ihren Voraussetzungen wirklich steckt
Agilität – eine laissez-fair Modeerscheinung oder ein effektiver Transformationstreiber der Zukunft der Arbeit?
Agilität beschreibt zunächst die Fähigkeit einer Organisation dynamischer und schneller auf veränderte Anforderungen reagieren zu können und nachhaltig wandlungsfähiger zu werden. Und ist gleichzeitig die Antwort auf die sich veränderten Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Arbeitswelt (VUCA). Organisationen werden mit Schwankungen, Schnelllebigkeit, Unsicherheiten durch unvorhersehbare Ereignisse, zunehmender Komplexität mit steigenden Abhängigkeiten kontinuierlich konfrontiert. Um weiterhin erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen beweglicher und anpassungsfähiger werden.
Doch was in der Theorie logisch erscheint, ist in der Praxis ein nicht zu unterschätzender Veränderungsprozess. Denn eine Neu-Ausrichtung der Zusammenarbeit und Führungskultur kann auch ein starkes Spannungsfeld zwischen Wandel und Identität erzeugen. So ist Umdenken auf allen Ebenen ein wichtiger Bestandteil des Wandels sowie das mutige Vorangehen der Führungskräfte und die Mitnahme aller Mitarbeitenden hin zu einer neuen Arbeitskultur. Platz ist dabei zu schaffen für neue Arbeitsmodelle, Managementmethoden und mitarbeiterzentriertes Führungsverständnis. So gilt es alte Denkmodelle von Kontrolle, Perfektion und langfristiger Planung loszulassen und kürzeren Zyklen, Iterationen, Testläufen und Anpassungen zuzulassen. Kurz gesagt: alte Managementmethoden wie „Command & Control“ werden abgelöst.
Doch was bedeutet Agilität konkret im Kontext der Zusammenarbeit und Führung in einer Organisation? Das Anwenden von agilen Methoden macht ein Unternehmen noch nicht agil. Agilität ist vielmehr ein Zusammenspiel aus Methoden, Prinzipien, Werten und einem agilen Mindset und hat einen großen Einfluss auf die Unternehmenskultur.
Agiles Arbeiten beginnt zumeist bei der inneren Haltung. Der Fokus liegt dabei auf Kundenzentrierung, Wirkungsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Verbundenheit. Dabei spielen Beweglichkeit und Geschwindigkeit eine wichtige Rolle.
Für Agilität im Unternehmen gibt es keine Blaupause oder konkrete Abhandlungen. Vielmehr sollte jedes Unternehmend passend zum Geschäftsmodell und dem Reifegrad ein gemeinsames Verständnis für Agilität aufbauen, Grenzen erkennen und die Unternehmenskultur entsprechend weiterentwickeln.
Die fach- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie die Selbstorganisation sind zwei wesentliche Faktoren von Agilität. Crossfunktionale Teams setzen sich aus Experten zusammen, die für die jeweilige Zielstellung erforderlich sind und arbeiten heterogen – unabhängig von Zugehörigkeit zu einer bestimmten Fachabteilung – zusammen.
Die Mitarbeitenden bzw. Teams leiten sich selbst, strukturieren ihren Arbeitsalltag, tragen Verantwortung und haben eine hohe Entscheidungsfreiheit. Hierarchien werden weniger. Die klare Definition von Rollen, Prinzipien der Zusammenarbeit, Verantwortungsbereichen und Zielen bilden die Leitplanken für Selbstorganisation und geben Orientierung und eine klare gemeinsame Ausrichtung. Kommunikation auf Augenhöhe ist dabei einer der Schlüsselfaktoren sowie eine regelmäßige wertschätzende Feedbackkultur.
Das agile Führungsverständnis rückt den Menschen mit seinen Potentialen, Entwicklungsmöglichkeiten und Bedürfnissen in den Fokus der Führungsaufgabe. Agile Führungskräfte verstehen sich nicht als Befehlsgeber, sondern vielmehr als Begleiter und Möglichmacher.
Der Führungsstil ist geprägt von Partizipation der Mitarbeitenden an Lösungsfindungen und Entscheidungsprozessen sowie transparenter Information und kontinuierlicher Kommunikation. Die Zusammenarbeit und das Führungsverhalten richten sich nach gemeinsamen Werten wie Vertrauen, Respekt und Offenheit aus.
Orientierung und einen Rahmen der Zusammenarbeit gestalten agile Führungskräfte durch eine klare Vision, Strategien und Ziele, der Sinnvermittlung sowie dem gemeinsamen Werteverständnis.
Ein ebenso wichtiger Faktor ist das kontinuierliche, gemeinsame Lernen von und miteinander sowie eine positive Haltung gegenüber Fehlern. So bedarf es Offenheit und Mut Fehler respektvoll anzusprechen, Ursachen zu erforschen und neue Lösungswege zu entwickeln.
Neben der klaren Ausrichtung auf Werte und Prinzipien arbeiten agile Teams mit unterschiedlichen Praktiken wie z.B. klaren, engen Zeitgrenzen „Timeboxen“, Visualisierungen, regelmäßigen Stand-Ups und agilen Arbeitsmethoden wie Scrum oder Kanban. Auch die Raumgestaltung kann mit verschiedenen Zonen für konzentriertes Arbeiten und den kollaborativen Austausch sowie Flächen für Visualisierung und transparentes Informationsmanagement das agile Arbeiten fördern.