Mein Weg zum Wirtschaftsprüfer

Wie wird man eigentlich Wirtschaftsprüfer – und was braucht es, um Partner in einer mittelständischen Beratungsgesellschaft zu werden? André Blohm erzählt von seinem Einstieg bei der Treuhand, prägenden Momenten und seiner persönlichen Weiterentwicklung.

André, erzähl mal: Wie bist Du zur Treuhand gekommen und wie verlief Dein Weg zum Wirtschaftsprüfer?

„Ich bin André Blohm, 35 Jahre alt, und seit über zwölf Jahren Teil der Treuhand Weser-Ems GmbH. Mein Einstieg in die Branche begann mit einem dualen Studium in Südhessen im Bereich Steuern und Prüfungswesen. 2013 habe ich dann als Prüfungsassistent bei der Treuhand angefangen. Drei Jahre später wurde ich Prüfungsleiter, habe 2016 mein Steuerberaterexamen bestanden und wurde Anfang 2017 offiziell bestellt. Zum 30. Geburtstag folgte das Wirtschaftsprüferexamen. Seitdem bin ich gesamtverantwortlich für meine Mandate – und seit Januar 2024 Partner der Treuhand.“

Was hat Dich ursprünglich an Steuern und Wirtschaftsprüfung gereizt?

„Ich wusste schon ziemlich früh, wo es hingeht – zwei Praktika beim Finanzamt in der Schulzeit haben den Ausschlag gegeben. Im Studium bin ich dann auf die Wirtschaftsprüfung gestoßen. Ein Dozent hat mich direkt angesprochen und mir geraten, mir das genauer anzuschauen. Nach dem Studium war klar: Ich will nicht zu einer großen Kanzlei, wo man sich schnell spezialisiert und nur an einem kleinen Thema arbeitet. Ich wollte möglichst viele Themen bearbeiten – und genau das bietet die Treuhand: Abwechslung, Tiefe und echten Mandantenkontakt.“

Wie wurdest Du bei der Treuhand auf Deinem Karriereweg unterstützt?

„Was ich besonders schätze: Ich durfte hier Stück für Stück wachsen. Ich wurde früh in spannende Mandate eingebunden und habe schnell Verantwortung übernommen. Gleichzeitig war immer jemand da, der mir den Rücken gestärkt hat. Auch in Arbeitskreisen oder durch interne Fortbildungen gab es immer wieder die Möglichkeit, fachlich und persönlich weiterzukommen.“

Welche Eigenschaften braucht man, um vom Berufseinsteiger zur Führungskraft zu werden?

„Fachlich sollte man natürlich auf einem stabilen Fundament stehen – aber: Je weiter man kommt, desto wichtiger werden Soft Skills. Mitarbeiterführung, Mandantenkommunikation, Organisation – das sind Dinge, die man nicht in der Uni lernt, die aber in der Praxis entscheidend sind. Wer hier früh offen ist und sich entwickeln möchte, ist klar im Vorteil.“

Gab es einen Moment, der für Dich besonders prägend war?

„Definitiv. In meinem dritten Jahr habe ich in einem Team unter einem erfahrenen Wirtschaftsprüfer gearbeitet, der dann das Unternehmen verlassen hat. Die Frage war: Wer übernimmt das Mandat im nächsten Jahr? Ein großer Mandant hat von sich aus gesagt, dass er mich gerne in dieser Rolle sehen würde. Das war ein riesiges Kompliment – und der Startschuss für meine erste große Verantwortung. Heute betreue ich diesen Mandanten immer noch persönlich.“

Wie wichtig war ein Mentor für Deinen Weg?

„Sehr wichtig. Ich hatte das Glück, direkt unter einem jungen, engagierten Wirtschaftsprüfer zu starten, der fachlich und menschlich ein großes Vorbild war. Auch als er später nicht mehr direkt in meiner Abteilung war, habe ich mich immer an seinen Rat erinnert. Einer ist mir besonders im Kopf geblieben – gleich in meiner ersten Woche im Außendienst hat er gesagt: Unsere Unterschrift ist austauschbar. Aber wie wir den Mandanten beraten und betreuen – das ist unser echter Mehrwert.“

Welche Tipps gibst Du jungen Kolleg:innen, die vielleicht auch mal Partner:in werden wollen?

„Probiert viel aus, arbeitet mit verschiedenen Kolleg:innen zusammen, schaut Euch die verschiedenen Themenfelder an. Und wenn Euch ein Bereich besonders liegt: Dann vertieft Euer Wissen und werdet Expert:in. Fachliche Breite ist super – aber ein klarer Fokus kann im richtigen Moment den Unterschied machen.“

Wenn Du auf Deinen bisherigen Weg zurückblickst – was war entscheidend dafür, wo Du heute stehst?

„Ich habe mich früh auf große, auch internationale Mandate konzentriert und mich intensiv mit Konzernrechnungslegung beschäftigt. Das war fachlich spannend und bot viel Entwicklungsspielraum. Gleichzeitig habe ich immer versucht, auch über den Tellerrand zu schauen. Wer im Mittelstand arbeitet, profitiert davon, viele Themen zu beherrschen – aber es hilft, ein oder zwei Felder zu haben, in denen man richtig tief drinsteckt. Und: Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu.“

Interviewpartner

André Blohm

André Blohm

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

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