Eckhard Dörr „Gouachen“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 17. Oktober bis 28. November 2002
Eckhard Dörr „Gouachen“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 17. Oktober bis 28. November 2002
Eckhard Dörr gehört zu den Künstlern, die seit langem das aktuelle Kunstschaffen in Oldenburg mit prägen. Er war Mitglied der Ateliergemeinschaft „Sonnenstraße“, die vor einigen Jahren als einzige ihrer Art in Oldenburg von sich reden machte.
Die aktuelle Malerei des Künstlers, der seinen Weg als Meisterschüler von Gerhard Richter begann, fasziniert durch die Versuche, Licht zu malen und verborgene Strukturen zum Leuchten zu bringen. In seinen Bildern „passiert“ nichts, sie sind – oft serienartig aufeinander bezogen – scheinbar abstrakte Farbstudien. Dabei haben sie eine erzählerische und fast magische Ausstrahlung. Der Betrachter nimmt eine Abfolge optischer Vorgänge wahr, bekommt förmlich Lust, hinter die Strukturen, in die Tiefe zu sehen. „So ist das Leben“ formulierte der Kunstkritiker Jürgen Weichardt hierzu, „wir müssen uns ein Bild davon machen, auch wenn uns nicht die ganze Wahrheit offeriert wird“.
Konsequente Weiterentwicklung von Dörrs Interesse am Lichtschein sind seine Projektionen, für die er kleinste Farbflächen im Diaformat so anlegt, dass sie sich zu einem ebenso voluminösen wie grandiosen Lichtspiel entfalten können, dass Flächen, Räume, Objekte, Hausfassaden auf Zeit verändert. Dialektischer Hintersinn scheint in Dörrs Lichtkästen auf, in denen hin und wieder tote Insekten auf die nature mort anspielen und ihr biologischer Zerfall der trügerischen Schein der Existenz belegen.