Paolo Moretto „Uscita di sicurezza“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 30. Mai bis 12. Juli 2002
Paolo Moretto „Uscita di sicurezza“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 30. Mai bis 12. Juli 2002
Paolo Moretto hat seiner Ausstellung den Titel „Uscita di sicurezza“ gegeben. Das heißt übersetzt „Notausgang“ und steht für seine unnachahmliche Art, die Grandezza italienischer Formulierungen mit widerständiger Ironie zu versetzen. Die Kunst als Notausgang? Das klingt nach Arbeitsprogramm des Künstlers, der, geboren in Verona, sechs Jahre lang Wahl-Oldenburger war und jetzt in Hamburg lebt und arbeitet. Sein Material ist immer wieder das Metall, das er mit allen Raffinessen alter handwerklicher Techniken umformt. Da fügen sich dann fragile Drahtlinien zu Erscheinungen, die im Raum balancieren, spricht das Naturszenario, das aus dunklem Eisenblech geschnitten ist, mit scharfen Rändern und Nägeln alle Idylle Hohn oder schwebt auf einer rohen Holzstele in schwindelnder Höhe ein Schiffskörper: „Mare Grosso“. Der Künstler lässt dem Zufall bei der Metamorphose seiner Fundstücke keine Chance. Alles ist durchdacht und konstruiert, sagt er. Das gilt ebenso für seine grafischen und malerischen Arbeiten. Paolo Moretto „provoziert uns scherzt“ mit seinem Material.
Durch Experiment und Spiel kommt er zur Entwicklung seiner „utopischen Formen“. Er setzt sie der Gefahr geistigen Stillstandes und Verbohrtheit, die der Gesellschaft zu allen Zeiten drohen und gedroht haben, entgegen. Bewegung hilft.
Daniela Papenberg