Piotr Rambowski „Elixier“

Ausstellung im Kunstfoyer vom 12. Mai bis 24. Juni 2011

Piotr Rambowski komponiert seine Bilder gern aus unspektakulären Motiven: Durchblicke durch Baumgeäst auf Himmelsblau, im krassen Ausschnitt eher befremdlich als idyllisch; zwei Störche, altmeisterlich vor dunklem Bildgrund, eine leblos-schöne Aquariums-Landschaft, in akkurater Gegenständlichkeit gemalt, oft auf miniaturhafte Formate beschränkt. Doch der junge Delmenhorster, der Oldenburg aus seiner Zeit an der Fachoberschule für Gestaltung kennt und der in Bremen Malerei als Meisterschüler von Karin Kneffel studierte, ist nicht festgelegt auf zeitlos-stille Motive. Er liebt ebenso die leichte Geste und Bildfindungen, die gesättigt sind mit Zeitgeist, aus denen malerisches Temperament und ironische Phantastik spricht. Schrille Porträts zum Beispiel, im schnellen zeichnerischen Duktus hingeworfen oder diffus abstrahiert auf verschwimmende Farbgründe gesetzt; clownesk überzeichnet die einen, monströse Hybride aus einer fremden Traum- und Schreckenswelt die anderen. Oder Insel-Gebilde, aufgeschichtet aus Versatzstücken, die der Welt der Comics und Computerspiele entstammen. Technoide Gebilde, poppig bunte Tiere und Gegenständliches, das man zu kennen scheint, türmen sich in rätselhaften räumlichen Verflechtungen.

Diese Arbeiten, für die der Künstler auch größere Formate wählt, sind voller Anspielungen, Ironie und malerischer Opulenz. Inspiration für seine Malerei finde er überall, sagt Rambowski, auch in den Arbeiten anderer Künstler – sei es etwa eines der Herzen von Jeff Koons oder eine Mickymaus, die ein Künstler im Nachbaratelier gerade bearbeitet. Eine unbändige Lust am Umsetzen neuer Ideen und an der Auseinandersetzung mit virtuellen Realitäten und Fantasy-Welten vermitteln die Bilder dem Betrachter. Malerei wird das Elixier, das diese Welten sichtbar macht – und sie kreiert.

R.M.