Ute Alexandra Fischer „Ausgezogen“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 20. Februar bis 3. April 2003
Ute Alexandra Fischer „Ausgezogen“
Ausstellung im Kunstfoyer vom 20. Februar bis 3. April 2003
Ute Alexandra Fischer zieht die Menschen gerne aus. Und dabei interessiert sie nicht Mann und Frau ganz ohne Hülle, sondern das Ausgezogene selbst. Mit künstlerischer Akkuratesse inspiziert sie, was an Persönlichkeit in Hose, Jacke, Hemd zurückbleibt, wenn sie fallengelassen sind. Die Jeans, verbeult und faltig, als keramisches Objekt in den Raum gestellt, ein zierlich tailliertes Jäckchen, ganz wie von der Schneiderbüste, ein knapper Bikini, feuerrot aus tönernen Blumen, die Stöckel-Sandalen passend dazu: Diese modellierten Kleidungsstücke sind irritierend. Sie lassen virtuelle Porträts entstehen, spielen mit Identitäten und mit dem Merksatz, dass Kleider Leute machen.
Für ihre Arbeiten legt sich die Künstlerin nicht auf Themen und Techniken fest. Sie arbeitet skulptural im Außenraum und schafft im Innenraum dichte Installationen. Gern konzentriert sie sich aufs ganz Alltägliche: dann formt sie in Porzellan einen zierlichen Tomatenzweig nach oder einen Fotoapparat, die Ölflasche und anderes Vertrautes. Wie sie es vorführt, engobiert und fein glasiert, wird es freilich auch ein bisschen fremd. Nicht anders als die zierlichen Puppenfiguren mit großen Köpfen, die sie in einem ältlichen Grauweiß gestaltet, das sehr wenig niedlich ist.